Leseteufel Deutsch

Woid Woife

    Mein Leben im Wald

Benvenuto/Red Bull Media House, München 2019

Precht

Der Verfasser heißt mit richtigem Namen Wolfgang Schreil, ist 39 Jahre alt, von Beruf Totengräber in Bodenmais, von der Passion her Waldmensch und damit hat er sich in den social media wohl einen Namen gemacht, so dass ein Verlag an ihn herangetreten ist, er möge doch einen Erfahrungsbericht über sein Leben im Wald schreiben. Das alles erinnert stark an “Herbstmilch”, die Lebenserfahrungen von Anna Wimschneider, die vor etlichen Jahren auch eine gewisse Berühmtheit erlangte aufgrund ihrer authentisch klingenden Lebenserinnerungen. Allerdings gab es damals noch kein Internet.

Auch die Erfahrungen von Schreil sind so erzählt, dass sie authentisch wirken, wenn auch der Leseteufel anfangs aufgrund der wenig originellen Sprache etwas fremdelt.

Sobald der Autor den Leser aber an die Hand nimmt und in “seinen” Wald unterhalb des Arbers führt, folgt man seinen Begegnungen mit den Tieren voller Interesse und Anteilnahme. Er beschreibt seine Tiere mit einer Mischung aus Buchwissen und persönlichen Erfahrungen sehr glaubhaft und man kann sich gut vorstellen, wie er das mit Besuchergruppen, vor allem Kindern, auch macht.

Er schreibt selbst, wie erstaunt er ist, dass seine Lebensweise und Sicht des Lebens plötzlich “cool” und modern ist. Das Schlusskapitel trieft ein bisserl arg davon und das Dichten sollte er vielleicht besser lassen, aber dieser Rat ist ihm wahrscheinlich genauso wurscht wie der von anderen wohlmeinenden Menschen.