Englischsprachige Literatur

Grisham John

Das Fest

Heyne, München 2003

Galbraith3

Im amerikanischen Original von 2001 heißt die Erzählung sehr passend “Skipping Christmas”.
Grisham zeigt sich hier von einer völlig überraschenden Seite als Satiriker von subtiler Bosheit. Die Geschichte, ich würde sie gerne eine Novelle nennen, weil sie das für amerikanische Verhältnisse ganz sicher ist, beginnt damit, dass ein Ehepaar, Luther und Nora, beschließt, dieses Jahr Weihnachten ausfallen zu lassen und stattdessen eine Kreuzfahrt in der Karibik zu machen. Blair, ihre Tochter, ist gerade nach Peru abgeflogen, wo sie im Rahmen eines Friedenscorps in irgend einem abgelegenen Bergdorf Kindern helfen will.

Luther und Nora gehen konspirativ zu Werk, damit ihre Nachbarn und Freunde nicht zu früh von ihrem gewagten Coup erfahren. Für alle offensichtlich wird ihr Abfall von der reinen Lehre jedoch, als ausgerechnet auf ihrem Haus kein Riesen-Schneemann namens Frosty inmitten von Leuchtgirlanden sitzt. Eine absurde Situation jagt die andere, bis schließlich alles in einem peinlichen Furioso endet. Die Tochter ruft nämlich an, dass sie doch in 6 Stunden mit  exotischem Verlobten nach Hause kommen wird, um Weihnachten zu feiern.

Der Leseteufel gelobt, dieses kleine Meisterwerk spätestens am 1. Advent wieder zu lesen, dann jedoch auf Englisch, damit das Vergnügen perfekt ist.