mare, Hamburg 2010

M.C.Rogers (Jg 52) hat lange gebraucht, bis sie diesen sicher stark autobiografischen Roman über die Kindheit und Jugend ihrer Heldin Florine geschrieben hat. Die Handlung spielt im Nordosten von Maine, in einem Fischerdorf, die Gegend, in der auch Rogers aufgewachsen ist und offensichtlich heute noch lebt.

Florine erlebt eine glückliche Kindheit mit ihren Eltern und ihrer Großmutter Grand, bis ihre Mutter verschwindet, als Florine 11 ist. Das Kind stürzt in einen Abgrund, der Kummer wird stärker mit den Jahren statt nachzulassen, gerade weil die Polizei zwar Handtasche und Kleidungsstücke der verschwundenen Frau findet, aber nicht sie selbst, und sei es als Leiche. Der Vater wird zum Trinker, die einzige Stütze für Florine ist ihre Großmutter, zu der sie auch zieht, als ihr Vater sich mit seiner alten Liebe Stella zusammentut, die das Mädchen hasst. Dazu kommen alle bekannten Probleme des Heranwachsens.

Natürlich erlebt Florine schließlich ein etwas plötzliches Happy End, aber was von der Lektüre dieser sehr warmherzigen Coming-of-Age Geschichte hängenbleibt, ist der alles überwuchernde Kummer um die verlorene Mutter, der Züge einer seelischen Erkrankung und Obsession zeigt.