Jugendliteratur

Flanagan John

Die Chroniken von Araluen - Das Turnier von Gorlan

cbj- Verlag?

Grier

Der Australier John Flanagan, von Beruf Werbetexter und Drehbuchautor, schrieb den wohl ersten Band der Reihe “Die Ruinen von Gorlan” um seinen damals 12jährigen Sohn zum Lesen zu animieren, wie der Klappentext verrät.

Und das ist ihm eindeutig gelungen. Inzwischen hat die Reihe13 Bände. Der vorliegende ist offensichtlich ein nachgereichter Anfang dieser Chroniken. Es geht um den jungen Waldläufer Walt, der aus Hispania zur Truppe der Waldläufer gestoßen ist, einem elitären Bund von Geheimdienstlern im Dienste des Königs von Araluen, die hervorragende Bogenschützen und Messerwerfer sind, aber auch gelernt haben, sich perfekt unsichtbar zu machen und anzuschleichen. Walt ist zu diesem Bund gestoßen, weil sein Bruder ihn vom spanischen Königsthron verstoßen hat, was aber im Ungewissen bleibt.

Auch Duncan, der Königssohn von Araluen, ist von dem Usurpator Morgarath vertrieben und festgesetzt worden, der alte König in Festungshaft bei Morgarath. Um die Macht im Königreich ungestört an sich reißen zu können, hat Bösewicht auch alle Waldläufer vertrieben, ihren Bund aufgelöst.

Aber da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Heimlich rekrutieren die verstoßenen Waldläufer ihresgleichen und befreundete Barone und beim jährlichen Turnier kommt es in Gorlan zum Showdown.

Natürlich entdeckt der geübte Fantasy-Leser jede Menge Parallelen zu den Klassikern des Genres, aber Flanagan erzählt anschaulich, baut geschickt Spannung auf ohne zu überziehen und seine jugendlichen Leser lieben ihn, was der Leseteufel sehr gut nachvollziehen kann. Im Vergleich zum Amerikaner Rick Riordan, der sich die antiken Götter und Helden zum Thema genommen hat, verfügt Flanagan über Logik und narrative Folgerichtigkeit und verkauft sein Publikum nicht für dumm.