Hanser, München 2016

Der italienische Autor Claudio Magris ist 1939 geboren, also hat er diese Augenblickstexte von 2016 schon in hohem Alter geschrieben, auch wenn sie aus den Jahren 2009 bis 2016 stammen. Sie sind liebevoll übersetzt von Ragni Maria Gschwendt.

Schon das Titelbild zeigt, worum es Magris geht. Die meisten kurzen Texte widmen sich Triest, dessen Stadtstrand auf dem Foto durch ein Fenster zu sehen ist. Wie bei H. Heine “Aus meinem Eckfenster” beobachtet Magris voller Anteilnahme und Humor, was seine Triester so treiben.

Oder er schildert “Schnappschüsse” von internationalen Schriftstellertagungen, an denen er, als berühmter italienischer Vertreter, teilnimmt.

Dazu gibt er bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen der Lächerlichkeit preis, indem er sie bis zum absurden Ende weiterdenkt.

Nicht alle Text sind von gleich hoher Qualität, aber erfüllt von der liebenswürdigen Stimme eines alten, weisen Philosophen, dem der Schalk aus der Feder blitzt.