Leseteufel Deutsch

Magnusson Kristof

    Ein Mann der Kunst

Kunstmann, 2020

Precht

So dilettantisch wie das Titelbild wirkt auch dieser Roman über den deutschen Kunstbetrieb, wobei das Witzigste die Tatsache ist, dass “Der Mann der Kunst” im Kunstmann Verlag erschienen ist.

Es geht um den, wie auch sonst, exzentrischen Maler KD Pratz, der sich in einer Burg hoch über dem Rhein verschanzt hat.

Zu ihm kommen die Mitglieder eines Frankfurter Fördervereins, die diesem Künstler ein eigenes Museum widmen wollen. In der Gruppe ist auch der Ich-Erzähler mit seiner kunstbeflissenen Mutter, die Pratz sehr verehrt.

Der aber provoziert die ambitionierten Kunstliebhaber so, dass sie von ihm nichts mehr wissen wollen. Nur der Ich-Erzähler wanzt sich an ihn ran und verbringt, seinen homoerotischen Neigungen folgend, eine Nacht mit ihm.

Daraufhin geht der Künstler in sich und gewinnt, auf sehr alberne Weise, die Förderer zurück.

Leider muss sich der Leseteufel an dieser Stelle von Magnusson verabschieden, dessen bisherigen Lebensweg er mit Interesse verfolgt hat.

Auch sein in Triplets bescheibender Stil geht auf die Nerven: ”Männer, die ihr ganzes Leben davon überzeugt waren, für allen Fortschritt und überhaupt alles Gute in unserer Welt verantwortlich zu sein, unherausgefordert, unangefochten, unbeirrt.” (S. 100)