Leseteufel Deutsch

Neuhaus Nele

    Schneewittchen muss sterben

List/Ullstein, Berlin 2011

Precht

Wie Nele Neuhaus in einer Lesung erzählte, verlegte sie ihre Romane im Selbstverlag, bis endlich der Durchbruch kam. Insofern ist es ihr zu gönnen, dass dieser Krimi innerhalb eines Jahres die 15. Auflage erlebt und zum Spiegel Bestseller avanciert ist.

Sie gibt sich aber auch alle Mühe, packt ihren Plot voll bis zur Oberkante und scheut keine Mühe, ihre Leser mit immer neuen Überraschungen bei Laune zu halten. Dass darunter die Glaubwürdigkeit zunehmend leidet, nimmt sie in Kauf.

Es geht um den wegen Mordes an zwei Mädchen eingesessenen jungen Tobias Sartorius, der nach Verbüßung seiner Haft in seinen Heimatort im Taunus zurückkehrt, wo er als Außenseiter von allen gemieden wird, Nur sein Vater, dessen wirtschaftliche Existenz inzwischen auch ruiniert ist, hält zu ihm. Und eine Jugendfreundin, die sich seiner annimmt. Aber nichts ist, wie es scheint. Mit Hilfe des Ermittlerduos  Pia Kirchhoff und Oliver v. Bodenstein (!) gelingt es Tobias, so gerade überlebend, den wahren Tätern nicht nur der alten Morde, sondern auch einer Zahl neuer auf die Spur zu kommen.

Eine brave Fleißarbeit und schon der vierte Krimi der Kirchhoff/Bodenstein-Serie. Im Vergleich zu John Harts “Am dunklen Ufer”, das sich auch mit einem zu Unrecht verdächtigten Außenseiter beschäftigt, eine recht flache Story.