Leseteufel Deutsch

Bannalec Jean-Luc

    Bretonisches Gold

Kiepenheuer&Witsch, Köln 2014

Precht

Kommissar Dupin und sein Autor zeigen Ermüdungserscheinungen. Während der Ermittler eigentlich den ganzen Tag nur an Essen und Kaffeetrinken denkt, weniger an seine erratischen Ermittlungen in einem Mordfall in den Salzgärten der Ge´rande, geriert sich sein Autor als Fremdenführer, der dem Leser auch noch die letzte Verästelung der Fleur-de Sal-Produktion nahebringen möchte. Der Leseteufel kennt die Gegend gut und freut sich über Bannalecs Landschaftsschilderungen, das wars auch schon.

Diesmal ist die Anlehnung an Martin Walkers “Schwarze Diamanten” über die Trüffel in Südfrankreich überdeutlich, auch die Begeisterung für Speisekarten der örtlichen Gastronomie.

 

Und der Leseteufel lässt sich ja auch gern belehren über alles Bretonische. Als der Autor aber auch noch weitschweifig erklärt, woher der Begriff Känguruh stammt, ist das Teufelchen nachhaltig verstimmt und bringt die wirre Handlung nur noch mit Mühe zu Ende.

Es ist an der Zeit, sich von Kommissar Dupin zu verabschieden und sich echten Reiseführern zuzuwenden, wenn man mehr über die Bretagne erfahren will. Vielleicht tut das ja demnächst auch Bannalec.