Englischsprachige Literatur

Andrews Russell

Anonymus

Aufbau, Berlin 2002

Galbraith3

Der deutsche Titel dieses Thrillers ist ein geglücktes Wortspiel, denn Russell Andrews ist ein Pseudonym für den amerikanischen Lektor Peter Gethers und den Autor David Handler. Ersterer hat wohl den Plot geliefert, letzterer für die reißermäßige Aufbereitung gesorgt.

 Es geht um den erfolglosen, aber ehrgeizigen jungen Autor Carl Granville, der von einer geschäftstüchtigen Lektorin den Auftrag bekommt, aus anonymisierten Tagebuchaufzeichnungen und Zeitungsausschnitten, die ihn ein geheimnisvoller Mittelsmann immer nur kurz sehen lässt, ein Romanmanuskript zu erstellen. Als er die ersten Kapitel beendet hat, wird die Lektorin ermordet aufgefunden, ein Mädchen im Haus, mit dem er sich angefreundet hat, ebenso. Alles das Werk eines geheimnisvoll als “Korrektor” bezeichneten Killers.

Carl erkennt, dass er in höchster Gefahr ist und versteckt sich bei der Journalistin Amanda, die ihn verlassen hat, um in New York Karriere zu machen. Jetzt beginnt eine abenteuerliche Verfolgungsjagd, die dem Leser einiges abverlangt. Natürlich haben es die “bad guys”, hier der gewissenlose Medientycoon Augmon und seine Freunde, auf den Präsidenten abgesehen, der durch das anonyme Manuskript zum Rücktritt getrieben werden soll.

Leider verstellt dem Autorenteam ihr Hass auf CNN, TimesWarner und dergleichen ein wenig die Sicht, so dass langatmige authentisch wirkende Nachrichten zu Leseermüdung führen.