Englischsprachige Literatur

Harris Robert

Der zweite Schlaf

Heyne/Random House, München 2019

Galbraith3

Dieser neueste Roman von Robert Harris zeigt einen erschöpften Autor, der mit einer Dystopie über den Untergang der Welt, wie wir sie kennen, wohl seine Vorbehalte gegenüber allen technischen Neuerungen, insbesondere Handies und Computer, in Romanform umsetzen möchte.

Leider ist ihm dieses Unterfangen gänzlich misslungen. In seiner Welt, 1000 Jahre nach der Apokalypse 2022, leben die Menschen wieder in einer frühmittelalterlichen, von der Kirche beherrschten feudalen Gesellschaft. Die Allmacht der Kirche  erklärt Harris damit, dass die einzigen Gebäude aus der Zeit vor der Katastrophe, die sozusagen die Jahrtausende überdauert haben, die Kirchen sind.

Weder erfährt der ratlose Leser, wie es zur Apokalypse gekommen ist - Harris schwafelt nur vage von einer “cloud”,- noch kommt es zu einem einleuchtenden Abschluss.  Die Hauptfigur, der junge Priester Fairfax, stochert genauso mit der Stange im narrativen Nebel herum wie der Autor.