DuMont, Köln 1986

Dieser kleine Band aus der DuMont Kriminal-Bibliothek ist eine späte, glückliche Entdeckung des Leseteufels. Die kanadisch-amerikanische Autorin begann als Bibliothekarin, dann schrieb sie Jugendromane und fand schließlich zu ihrer Berufung mit zwei Kriminalroman-Reihen.

Dies ist der erste Band der fünf-bändigen Reihe um Professor Shandy, der am Balaclava Agricultural College in Massachussetts arbeitet. Er ist ein sehr zurückhaltender Mann Mitte 50, der versucht mit seinen Kollegen auszukommen und nirgends aufzufallen. Aber die weihnachtliche Dekorationsorgie in seiner Straße bringt ihn so zur Weißglut, dass er alles toppt und damit der Lächerlichkeit preisgibt.

Dann wird die Collegebibliothekarin und Organisatorin des Ganzen ermordet aufgefunden und die Suche nach dem Täter beginnt. Gleichzeitig taucht eine Bibliothekarin im Ort auf, in die sich Shandy sofort, aber sehr heimlich verliebt. Sie tritt die Stelle der Ermordeten als Bibliothekarin am College an und hilft Shandy bei seinen verdeckten Ermittlungen, die sich auch um eine seit langem verschlossene Abteilung der Bibliothek drehen. Ein Reigen von Verdächtigen wird dem Leser vorgeführt, ehe Shandy den Fall lösen kann.

Wie MacLeod ihre Geschichte erzählt, ist das eigentlich Vergnügliche daran. Mit Humor und einer guten Portion Ironie führt sie diese akademische Gesellschaft vor, auch in der Übersetzung von Sascha Mantscheff ein absolutes Lesevergnügen. Jetzt müssen alle Folgebände her und auch die zweite Reihe, die in einem Bostoner Herrenhaus spielt.