Englischsprachige Literatur

Pattison Eliot

Die vier Toten von Tibet

Aufbau, Berlin 2020

Galbraith3

Dies ist bereits der neunte “Tibet-Krimi” des amerikanischen Autors, der wohl mehrere Jahre in Tibet gelebt hat und mit seinen Romanen auf dieses Land und seiner schwierige politische Situation aufmerksam machen möchte.

Für den Neueinsteiger in Pattisons tibetische Welt ist es ein wenig schwierig, die Personen zuzuordnen. Da ist der Ermittler Shan, sein Vorgesetzter Tan, beides Chinesen mit einer offensichtlich langen gemeinsamen Vorgeschichte, dann die aktuellen Todesfälle, die die Ermittlungen auslösen. Es geht um ein abgelegenes Tal in Tibet, in dem ein gigantischer Staudamm gebaut werden soll, obwohl im Berghang eine den Tibetern heilige Höhle mit wertvollen Artefakten verborgen ist. Ein chinesischer Professor und seine amerikanische Studentin werden bei einer Sprengung in dieser Höhle verschüttet, zwei Angestellte des Projekts ermordet, der Vater der jungen Amerikanerin kommt dazu und will die Schuldigen finden. Alles hinreichend verwirrend.

Eigentlich geht es Pattison um die Geschichte und den Glauben der Tibeter, die die chinesischen Machthaber ausrotten wollen, am liebsten die aufsässige Bevölkerung dazu.

Das Ende ist ein bisschen dick aufgetragen, aber insgesamt eine interessante Mischung aus Landeskunde und Kriminalfall. Gut übersetzt von Thomas Haufschild.