Englischsprachige Literatur

Picoult Jodi

Zeit der Gespenster

Piper, München 2010

Galbraith3

Jodi Picoult hat diesen Roman mit dem Titel “Second Glance” 2003 veröffentlicht und eine lange Reihe sicher ähnlicher Romane geschrieben.

Anlass für dieses Buch war wohl ihre Beschäftigung mit den Eugenik-Gesetzen in den USA, insbesondere in Vermont, in den 30iger Jahren. Interessant am Rande, dass sich die Nazis in den Nürnberger Prozessen  auf diese Vorläufer ihrer eigenen Gesetze zur Reinhaltung der Rassen beriefen. In Vermont führte das damals zu “freiwilligen” Sterilisierungen von Indianern, Zigeunern und Francokanadiern, soweit sie durch asoziales Familienleben auffielen.

Dies ist der Erzählstrang aus der Vergangenheit, in dem eine Tochter aus dem Hause eines besonders eifrigen Eugenik-Professors sich von einem Indianer schwängern lässt und dann schnell an einen Arzt und Kollegen verheiratet werden muss. Ihr Baby verschwindet, sie wird erhängt vom untröstlichen Gatten aufgefunden. Der Indianer lebt bis in die Gegenwart, auf der Suche nach seiner Familie.

Natürlich hat in Wirklichkeit die Magd das Kind gerettet und als ihres aufgezogen. Hauptperson ist die Enkelin, die von den Geistern ihrer Vergangenheit heimgesucht wird. Das wird aber auch ein Grundstück in ihrer Heimatstadt Comtosook, auf dem es spukt, weil die Indianer es als ihren heiligen Friedhof zurückhaben wollen.

Dazu kommt Ross Wakemann, dessen geliebte Frau bei einem Verkehrsunfall ihr Leben verloren hat, und der seitdem den Kontakt mit der Geisterwelt sucht, um seine Frau wiederzusehen.

Der Leseteufel verfügt leider nicht über gleichermaßen starke Bezüge zur Geisterwelt, aber der historische Bezug bleibt dennoch interessant.