Englischsprachige Literatur

Sallis James

Driver

Liebeskind, München 2007

Galbraith3

Im 2005 erschienen amerikanischen Original fehlt dem Titel der letzte Buchstabe, ein Wortspiel, das im deutschen Titel verloren geht. Ansonsten hat sich der Übersetzer Jürgen Bürger aber gut geschlagen, obwohl Sallis es ihm mit seiner ambitioniert originellen Sprache sicher nicht leicht gemacht hat. Also ein Krimi mit literarischem Anspruch, was dem Leseteufel schon auf den ersten Seiten nicht verborgen bleiben kann.

Sallis, ein alter Hase im Geschäft des Schreibens, arbeitete auch als Drehbuchautor, und das tut dieser Geschichte gut. Die Hauptperson, Driver, ist, wie sein Name deutlich macht,  Stuntdriver in Hollywood, der beste, wie er bescheiden anmerkt. Nebenher verdient er sich ein Zubrot mit dem Steuern von Fluchtwagen bei Raubüberfällen. Trotzdem ist er naiv überrascht, dass er plötzlich von Leichen umgeben ist und selbst gejagt wird. Aber er hat sich in den Hollywood-Studios einiges von den Stuntkollegen  abgeschaut und prügelt und schießt munter mit.

Ob das alles letztlich “große Literatur” ist, wie der Klappentext kühn behauptet, bleibt offen, jedenfalls läuft die Handlung tatsächlich für den Leser bildhaft wie ein Film ab, wird sicher auch, vielleicht mit Sallis Hilfe, diesem Medium zugeführt werden.