Englischsprachige Literatur

Box C. J.

Stumme Zeugen

Heyne, München 2008

Galbraith3

Inzwischen ist Box wohl ein so erfolgreicher Autor, dass er den braven Joe Pickett zur Seite schieben und einen “echten” Thriller schreiben wollte. Die Geschichte spielt in North-Idaho, in einer Gegend, in der sich viele Ex-Cops aus L. A. und andere wohlhabende Städter niedergelassen haben, was zu Reibereien mit der alteingesessenen Bevölkerung führt.

Annie und William, 12 und 10 Jahre alte Geschwister, werden beim Angeln Zeugen eines brutalen Mordes, den drei Männer gemeinsam begehen. Die Täter entdecken die Kinder, die sich daraufhin in einer wilden Flucht durch die dichten Wälder retten können und von einem Farmer aufgenommen werden, der nach anfänglichem Zögern ihre Geschichte glaubt und erkennt, dass eine Gruppe Ex-cops die Mörder sind. Sie sind in kriminelle Finanzgeschäfte verwickelt und übernehmen die Suche nach den Kindern, um dem Sheriff “zu helfen”. Der aufrechte Farmer aber kann in einem tödlichen Shootout die Mörder zur Strecke bringen. Einige Unschuldige müssen zudem ihr Leben lassen.

Leider ist Box von seiner bisherigen, geradlinigen, schlichten Erzählweise abgekommen und versucht sich mit wechselnden Perspektiven, was ihn aber erzähltechnisch überfordert. Viele Handlungsversatzstücke wirken allzu klischeehaft.