Englischsprachige Literatur

Taylor Marsali

Mörderische Insel

Aufbau, Berlin 2017

Galbraith3

“The Trowie Mound Murders” heißt dieser zweite Roman der Autorin im Original, der auf den Shetland Inseln spielt. Nach den Scilly Isles also die nächste Inselgruppe Groß Britanniens, die auf dem Krimiatlas auftaucht.

Die Autorin ist selbst Schottin und lebt mit Mann, Hund und Katz und Segelbooten an der Westküste der Shetlands.

 Ihre Heldin ist die 1,55m große Cass, die auf einem Boot im Hafen der Ölhauptstadt Brae haust, sich selbst als Abenteurerin bezeichnet und sich mit Segelkursen und Anders, einem norwegischen Untermieter, über Wasser hält. Für Landratten schon faszinierend, wie die Dorfgemeinschaft jedes neu eintreffende Boot genau beäugt und sich Gedanken über die Besatzung macht. Zwei schicke Luxusboote erwecken den Argwohn der Hafengemeinschaft, zu Recht, denn es wird auf einem Grabhügel aus der Steinzeit herumgeschossen, ein Segelschüler kommt ums Leben und schließlich muss sich DI Macrae aus Inverness um die Sache kümmern.

Er ist offensichtlich ein Bekannter von Cass aus dem vorherigen Fall. Zwischen ihm, Cass und Anders entwickelt sich ein Beziehungsgeflecht, ein bisschen wie bei Stefanie Plum von Janet Evanovic. Nur dass Cass eine sehr entschlossene, mutige junge Frau ist, die sich nichts vormachen lässt und vor allem nicht zulässt, dass sich irgendjemand, und sei es der Mörder, an ihrem Boot zu schaffen macht.

Eine liebenswürdige Geschichte auch deshalb, weil es sich um einen Heimatroman im besten Sinne handelt. Jedem Kapitel ist ein sinniges altes Sprichwort der Shetlands im Original vorangestellt.

Überhaupt ist es  sicher lohnend, den ersten Band im Original zu lesen, denn die Übersetzung von Ulrike Seeberger ist zwar bemüht, aber gelegentlich unfreiwillig komisch: “Er...stemmte einen Fuß auf seine Bank und schwang sich in einer flüssigen Bewegung nach draußen” (S.35)