aufbau, Berlin 2016

Taylor legt mit diesem im Original weniger reißerischen Titel “Death on a Longship” ihren ersten Krimi vor, der in ihrer Heimat spielt. Inzwischen gibt es von dieser Shetland Serie 4 Bände.

Im Mittelpunkt steht die junge Cass Lynch, eine passionierte Seglerin, die auch auf ihrem kleinen Boot im Hafen von Brae lebt. Sie wird als Skipper für den Nachbau eines Wikinger Langboots engagiert, das für Filmaufnahmen auf den und um die Inseln dient. Sie heuert ihrerseits als Maschinisten den attraktiven Norweger Anders und einen älteren Einheimischen ehemaligen Fischer an.

Die Filmcrew trifft zahlreich und lärmend ein, zudem die Zwillingsschwester der Hauptdarstellerin, ein dem Leseteufel höchst verdächtiges narratives Detail. Schon hier zeigt sich, dass Taylor zwar sehr sattelfest ist, wenn es um die Inseln und die Seefahrt geht, das Krimihandwerk muss sie jedoch noch üben.

Jedenfalls bleibt es, schon mal positiv, bei einem Mord, nämlich dem an der Hauptdarstellerin, die offensichtlich mit ihrer weniger bekannten Zwillingsschwester und gleichzeitig ihrem Double verwechselt wurde.

Taylor legt zahlreiche falsche Fährten. Dazu tritt als Ermittler DI Gavin Macrae auf, sozusagen als Gegenstück zu Anders, so dass sich in den Folgebänden ein erotisches Dreiecksverhältnis entwickeln kann.

Schließlich geht das Wikingerschiff in Flammen auf und in einem Agatha Christie mäßigen showdown wird der Mörder entlarvt.