Englischsprachige Literatur

Watson Peter

Steine des Verrats (Stone of Treason)

ECON, Düsseldorf 1992

Galbraith3

Der Engländer Peter Watson (Jg. 1943) hat selbst als “undercover” Journalist Kunstdiebstähle aufgeklärt, ist also einer, der etwas vom Geschäft des “Pinselkrimis” versteht. Und das tut diesem Thriller sehr gut. Er ist geradlinig aufgebaut, trotzdem oder gerade deshalb unglaublich spannend und überzeugend, obwohl die Handlung eigentlich an den Haaren herbeigezogen ist.

Das englische Köngishaus wird erpresst damit, dass Royals und andere bedeutende Familien des Landes insgeheim mit Hitler zusammengearbeitet haben und zum Dank dafür vom Doppelagenten Blunt mit Raubkunst belohnt werden sollten. Die Erpresser wollen die Elgin Marbles aus dem Britischen Museum zurückhaben, sonst erfährt die Öffentlichkeit von der unrühmlichen königlichen Vergangenheit.

Die Erpresserbotschaften erhält Edward Andover, Verwalter der Gemäldesammlung der Queen, ein sympathischer naiver junger Mann, der gerade ein Verhältnis mit Nancy, einer schönen amerikanischen Kunststudentin, unterhält.

Er wird Mitglied im höchst geheimen Ermittlerkreis um den Premierminister Lockwood, der sein politisches Schicksal mit der Lösung dieses Falles verknüpft und das Konigshaus schützen möchte.

Obwohl Edward der jüngste und unbedarfteste in dieser Runde ist, bringt er die Ermittlungen voran. Während ein Agentenpaar in der Schweiz ermittelt, wird Edward mit der Agentin Victoria nach Griechenland geschickt, um dort zu ermitteln. Stück für Stück kommen sie alle den Erpressern näher. Edward muss erkennen, dass Nancy ihn raffiniert getäuscht hat.

Gleichzeitig kämpft Lockwood an der Heimatfront mit einer aufgebrachten Öffentlichkeit, als er die Elgin Marbles verschiffen lässt mit Ziel Griechenland. Das alles wird sehr eindringlich beschrieben.

Natürlich gibt es ein ziemlich feuriges happy ending, aber es ist ein spannender, weiter Weg bis dorthin.