Jugendliteratur

Gier Kerstin

Rubinrot - Liebe geht durch alle Zeiten

Arena, Würzburg 2010

Grier

Dieser erste Band einer sicher auf 12 Bände (12 Zeitreisende) auszubauenden Serie profitiert, wen wundert´s, von der “Frau des Zeitreisenden” von Niffenegger, ist aber im Gegensatz zu ihr locker, humorvoll geschrieben, so dass erst gar keine wirkliche bedrohliche Stimmung aufkommen kann. Natürlich winken aus dem feuchten Schatten der kalten Regenwälder Washingtons die Biss-Bücher. Auch hier hebt sich Gier wohltuend von den Originalhelden ab, wenngleich auch ihre jugendliche Heldin Gwendolyn eher das etwas respektlos schnoddrige Mädchen von nebenan ist.

Ihr zuerst misstrauisch beäugter Angebeteter stammt da schon eher aus dekadent adligem Geschlecht. Das Geschehen spielt in England, wohl, weil Frau Gier ihrer Anglophilie frönen und gleichzeitig sich an die Bestsellerwelle anhängen möchte. Auch das durchaus legitim.

Und so lesen wir von den Schwierigkeiten mit dem Zeitsprung, der einem strengen Reglement unterliegt und den Gefahren, die in der Vergangenheit auf unser junges Paar warten. Wohl eine Verschwörung um den “Stein der Weisen”, aber das muss die Fortsetzung zeigen. Zumindest wissen wir schon mal, dass Gwens Familie und ihre eigene Herkunft geheimnisumwittert ist. Und sie kann Geister sehen und sich mit ihnen lässig unterhalten. Also auch noch Pullman spielt herein mit seinem “Bernsteinteleskop”.

Wenn es auch nichts wirklich Neues auf dem Gebiet der Fantasyliteratur gibt, so ist doch dies hier eine hübsche, anregende Mischung, vergnüglich zu lesen.