btb Random House, München 2011

Audur Jonsdottir (Jg 1973) ist die Enkelin des isländischen Nationaldichters Halldor Laxness und hatte es als solche vermutlich nicht schwer, einen Verleger für dieses Werk zu finden, für das die Bezeichnung “Roman” etwas hoch gegriffen ist. Übersetzt hat es Christof Magnusson, wohl der bekanntere der beiden mit seinem “Das war ich nicht”.

Jonsdottir erzählt in frischem, durch Sorgen über einen stringenten Plot nicht belasteten Ton über die Sorgen der jungen Sunna mit einer dominanten Mutter, einer wie bei allen isländischen Schriftstellern komplizierten familiären Situation und ihrer prekären beruflichen. Sie arbeitet nämlich in einem Verlag, der zwei trinkseligen Brüdern gehört, als Mädchen für alles und muss unter anderem in einem Eisbärenkostüm Kinderbücher in Supermärkten anpreisen.

Als sie aus der Zeitung erfährt, dass eine Studienfreundin verschwunden ist, von der sie ohnehin 10 Jahre nichts gehört hat, fängt sie an zu recherchieren. Für die Autorin Gelegenheit, sich an ihre turbulenten Studentenjahre in Barcelona zu erinnern.

Eher beiläufig entwickelt sich doch so eine Art Krimi, auch die Lösung des Falles erfolgt eher beiläufig und der Leseteufel  lässt die Protagonistin nicht ungern ziehen.