Weite_Welt

Puenzo Lucia

Die man nicht sieht

Wagenbach, Berlin 2018

Ernestam2

Die Argentinierin Lucia Puenzo (Jg. 1976) hat als Schriftstellerin und Filmemacherin Karriere gemacht.

Dass sie vom Film kommt, merkt man diesem Roman auch an. Er liest sich in weiten Teilen wie ein Drehbuch. Schon die Hauptpersonen, das jugendliche Einbrechertrio Ismael, Enana und ihr 6jähriger Bruder Ajo sind spektakulär genug. Von ihrem Handler werden sie an die mondäne Küste Uruquays ausgeliehen, wo sie in die Häuser der Reichen einbrechen sollen. Dahinter steht eine Sicherheitsfirma, die auf diese Weise mit den reichen “Kunden” ins Geschäft kommen will. Für die Bande eine gefährliche und schließlich verhängnisvolle Sache.

Leider wird im Laufe der Lektüre nicht recht klar, worauf die Autorin eigentlich hinauswill. Nebenhandlungen und -aspekte führen zu einem erzählerischen Durcheinander. Die südamerikanische Autorin kennt “Die Rote Zora” sicher nicht, hätte aber von diesem Klassiker lernen können, wie man die Sache anpackt.