Weite_Welt

Yokoyama Hideo

64

Atrium, Zürich 2018

Ernestam2

Dieses dickleibige Werk des japanischen Autors wurde hoch gelobt, so dass der Leseteufel nicht umhin konnte, es sich vorzunehmen. Die Übersetzung aus dem Englischen(?) ist Sabine Roth und Nikolaus Stingl sehr gut gelungen. Natürlich hat der Leseteufel große Schwierigkeiten mit den vielen japanischen Namen, aber der Autor schildert die Welt eines japanischen Kriminalbeamten, der zur Pressestelle versetzt wurde, was er als Degradierung empfindet, mit großem Einfühlungsvermögen.

Das Interesse hält bis zu Seite 200 des 700 Seiten dicken Wälzers, dann wird der Leseteufel der Intrigen der Behörden müde, zumal die wohl eigentliche Handlung, die Aufklärung eines 14 Jahre zurückliegenden Entführungsfalles und des Verschwindens der Tochter des Protagonisten, nicht in die Gänge kommt. Von Thriller kann, entgegen der Verlagsankündigung, bis dahin keine Rede sein. Und so lässt der Leseteufel den Protagonisten Yoshinobo Mikami mit seinen Problemen alleine zurück.