Leseteufel Deutsch

Hirth Matthias

    Angenehm

blumenbar, München 2007

Precht

Matthias Hirth, gelernter Schauspieler und Regissseur, also von Berufs wegen nicht gerade prädestiniert dafür, einen Roman über künstliche Intelligenz zu schreiben, hat sich in seinem Erstling viel vorgenommen.

Er denkt sich eine aufwändige Rahmenhandlung aus, in der ein geheimnisvoller Jesuitenpater dem jungen Autor und Ich-Erzähler das Angebot macht, munter subjektiv draufloszuschreiben über seine Erfahrungen und Erlebnisse. Diese Geschichten werden ihm für teures Geld abgekauft und sollen dazu dienen, einer künstlichen Intelligenz Erlebnis- und Empfindungmöglichkeiten zu verschaffen.

Und so bekommt Hirth die Chance, seine autobiographischen Ergüsse zu einem höheren Zweck zu Papier zu bringen. Leider ist die etwas verquaste und mit allerlei philophischem Brimborium geschmückte Rahmenhandlung zu durchsichtig als Vehikel für wieder mal eine selbstverliebte autobiographische Orgie und der Leseteufel legt das Buch entnervt zur Seite.

Als stilistische Raffinesse gibt Hirth seinem Personal fantasievolle Namen wie “Und” “Letztlich” “Mitunter” und dergleichen.