Der Klappentext verrät dem Leseteufel, dass P. Hochgatterer nicht nur Schriftsteller, sondern auch Kinderpsychiater in Wien ist, wohl in beiden Berufsfeldern erfolgreich, wenn man den Worten glauben darf.

Und der Autor nutzt seine beruflichen Erfahrungen , um eine Serie von Kindsmisshandlungen in Furth am See ausgiebig darzustellen, während seine beiden Protagonisten, Kriminalkommissar Ludwig Kovacs und Psychiater Raffael Horn, eher im Dunklen tappen und mehr mit ihren komplizierten Familienleben und dem Räsonieren darüber beschäftigt sind.

Leider tun beide das in der gleichen Weise, dienen wohl beide als Sprachrohr für die Lebens- und Weltsicht Herrn Hochgatterers, statt ein literarisches Eigenleben entwickeln zu dürfen. Entsprechend wenig nehmen sie den Leser gefangen.

Umgekehrt geht es dem Autor mit den Misshandlungen, deren Aufklärung ihn, nach Darstellen ihrer Komplexität, eher weniger interessiert.
Hochgatterer mag ein feinsinniger, kulturdurchdrungener Schöngeist sein, ein guter Krimischriftsteller ist er nicht.