Leseteufel Deutsch

Merchant Judith

    Atme!

Kiepenheuer&Witsch, Köln 2019

Precht

Die Autorin unterrichtet creative writing an der Uni Bonn und hat schon eine Rhein-Krimi-Reihe verfassst, ehe sie mit “atme!” ihren ersten Thriller schrieb.

Sie hat sich gründlich mit den verschiedenen Schreibtheorien auseinandergesetzt, das merkt man diesem Buch an. Es genügt ihr nie eine Beschreibung der vielen hysterischen Gemütszustände ihrer Protagonistin, sie müssen immer im Dreierpack kommen: “Nichts davon ist wirklich schwierig, nichts davon ist wirklich wichtig und nichts davon ist wirklich eilig...” (S.53) Diese redundanten Passagen blähen den Krimi unnötig auf.

Die Ich-Erzählerin Nile verliert ihren Geliebten beim Einkaufen aus den Augen und gerät sofort in Panik. Von einer Vergewaltigung vor Jahren ist ihr Seelenkostüm höchst labil. Sie klammert an ihrem geliebten Ben und macht sich sofort auf die Suche nach ihm. Dabei wird sie eher widerwillig von dessen Ex-Frau Floh unterstützt.

Ihr damaliger Vergewaltiger verschwindet auf ähnliche Weise und Nile verfolgt eine gefährliche Spur.

Die Schlussszene bietet Merchant auch im Dreierpack, keine davon kann wirklich überzeugen.