Leseteufel Deutsch

Nübling Damaris

    Namen

narr Studienbücher

Precht

Mit großer Freude hat der Leseteufel dieses Buch entdeckt, denn Namenkunde ist seit langem sein Steckenpferd. Und außer dem neu aufgelegten Gottwald und dem eher populärwissenschaftlich wirkenden Professor Udolph gab es nichts Neues, denn die Onomastik ist seit dem Dritten Reich in Verruf gekommen, als jeder versuchte, auch noch eine arische Urgoßmutter in seinem vielleicht nicht ganz reinen Stammbaum zu finden.
Der vorliegende Band ist, wie die drei Autoren im Vorwort anmerken, aus Vorlesungsskripten entstanden und zeugt von einer ungeheuren Sammelwut und Fleißarbeit der Verfasser. Und so schlägt die anfängliche Begeisterung des Leseteufels leider bald in herbe Enttäuschung um. Worin der wissenschaftliche Mehrwert liegen soll, wenn alle nur erdenklichen Namensformen, zum Beispiel von Zügen, Vereinen, Spielfilmen aufgezählt werden, erschließt sich dem Leser nicht. Diese Zusammenstellung hätte in letzter Konsequenz auch von einem Computerprogramm erstellt werden können. Was schmerzlich fehlt sind historische Entwicklungen, Begründungen, Folgerungen, also die eigentliche wissenschaftliche Arbeit.
Ob der Verlagsname Programm ist?