Leseteufel Deutsch

Ott Karl-Heinz

    Die Auferstehung

Hanser, München 2015

Precht

Karl-Heinz Ott ist nach Klappentext ein mehrfach ausgezeichneter schwäbischer Autor. Sein Roman spielt wohl in seinen Kindheitsorten um Ulm.

Die vier Geschwister Joschi, ein marxistischer Junkie, Uli, ein Aussteiger mit Familie auf einem Dorf auf der Schwäbischen Alb, die erfolgreiche Linda samt Ehegespons, und Jakob, ein TV-Mann, der in prekärer Situation in Paris lebt und wohl alter ego des Autors ist. Aus Jakobs Sicht wird die Geschichte auch erzählt, als die Geschwister sich im Elternhaus einfinden, um den gestorbenen Vater das letzte Mal zu sehen. Hauptsächlich geht es natürlich darum, das Testament zu finden und die Erbfrage zu klären, denn der Vater hat sich in den letzten Jahren mit seiner ungarischen Pflegerin zusammengetan.

Was an diesem Roman “bissig und ironisch” sein soll, wie der Klappentext behauptet, erschließt sich dem Leseteufel nicht wirklich. Eher arbeitet hier wieder ein deutscher Autor in elaborierter Weise seine Biografie auf und flicht naheliegende, keineswegs originelle Gedanken darüber ein, was es mit Leben und Tod so auf sich haben könnte.

Außerdem fehlt dem Buch ein aufmerksamer Lektor, denn Ott schreibt manchmal statt Linda Lisa und hat auch sonst gelegentlich Probleme mit der deutschen Grammatik. Zudem hält er Anführungszeichen für die direkte Rede für veraltet, was das Lesen nicht gerade zum Vergnügen macht.