Leseteufel Deutsch

Schwerdtfeger Malin

    Cafe´Saratoga

K&W Köln, 2001

Precht

Wieder ein autobiographischer Roman, der Kindheit und Jugend der Ich-Erzählerin Sonja aufarbeitet, also eigentlich nichts Neues. Tim Pears “In the Place of Fallen Leaves” und McCourt “Die Asche meiner Mutter” klingen an, insbesondere was die Figur des Vaters “Tata” betrifft, der Zuhälter, Frauenheld, Gelegenheitsarbeiter und Aufschneider ist und auf nichts sehnlicher wartet, als dass seine Töchter geschlechtsreif werden und seinen Samen weitertragen. Dazu kommt eine an all dem leidende Mutter. Schauplatz ist zuerst eine polnische Halbinsel an der Ostsee mit dem Cafe´ Saratoga, dann “Bundes”, nämlich Bremen.
Wie Schwerdtfeger dies  erzählt, ist allerdings erstaunlich. Vielleicht durch ihre Zweisprachigkeit bedingt, putzt sie die deutsche Sprache blitzblank, so dass alles neu und ungewohnt klingt. Ihre Lust an der Anarchie im Leben und in der Sprache macht Spaß, eröffnet neue Blickwinkel.