Der Leseteufel vermutet stark, dass hier wieder ein deutscher Lektor unter Pseudonym unter die Autoren gegangen ist, um einen Lokalkrimi über seine Urlaubslandschaft zu schreiben, diesmal in Südfrankreich, genauer an der Cote Vermeille am Mittelmeer, dem Grenzgebiet zwischen Frankreich und Katalonien. Da es sich bereits um den zweiten “Südfrankreich Krimi” mit dem Privatermittler Perez handelt und inzwischen ein dritter erschienen ist, ist dieses Konzept aufgegangen.

 Der beleibte Protagonist, eigentlich Winzer und Schwarzhändler für Delikatessen , bietet für Sola überreichlich Gelegenheit, über Wein und erlesenes Essen zu schreiben. Gleichzeitig stellt das Buch einen anregenden Reiseführer zu diesem französischen Landstrich dar, und als solcher wird er dem Leseteufel in Erinnerung bleiben.

Demgegenüber ist die Krimihandlung allzu hoch gehängt. Die bösen Vertreter des FN treiben ihr ebenso böses Unwesen, indem sie gutgläubige Marokkaner übers Mittelmeer schmuggeln, um sie als Arbeitssklaven zu missbrauchen. Als zwei von ihnen ermordet aufgefunden werden, einer sogar in Perez` Weinberg, beginnen die Ermittlungen, deren Ergebnis wenig überraschen kann.

Die Figur des selbst reichlich dubiosen Perez bleibt unsympathisch, also muss ihn der Leseteufel nicht nur bei seinen Weinpanschereien alleine lassen