Wolfgang Büscher, Jg. 195, ist ein weit gewanderter Mann. Sein Wanderbuch “Berlin - Moskau” ist dem Leseteufel in guter Erinnerung.

Inzwischen ist der Autor des Wanderns wohl etwas müde geworden, obwohl er sich mit diesem Projekt 3500km von North Portal (Kanada) bis Matamoros (Mexiko) auf eine besonders lange Reise gemacht hat.

Gleich an der amerikanisch/kanadischen Grenze wird er mit sehr unfreundlichen Grenzern konfrontiert, und dieses Erlebnis gibt die Grundstimmung für seine Wanderung im hauptsächlich ländlichen, weißen Amerika ab. Obwohl alle weiteren Begegnungen mit den Autochthonen sehr freundlich ablaufen, fast alle Menschen ihm “need a ride”? anbieten und sich rührend darum sorgen, dass er eine Unterkunft findet, bleibt Büscher diesem konservativen “Herzland, Hartland” gegenüber reserviert.

Ähnlich wie Karl May schwindelt auch er ordentlich, denn er hat die Strecke mindestens zur Hälfte als Anhalter, Bus- oder Zugfahrer bewältigt, was die Dimensionen zusammenschnurren lässt. Selbst als er wie ein leicht verwahrloster  “Hobo” auftritt, nehmen sich die Amerikaner seiner an.

Wenn Büscher schon so mürrisch ist, warum bleibt er dann nicht in Berlin, das für Sozial- und sonstige kritik ein weites Feld bietet.

Und der interessierte Leser hätte sich schon etwas detaillierteres Karten- und Bildmaterial gewünscht.