Leseteufel Deutsch

Elsberg Marc

    “Black Out”

blanvalet/Random House, München 2013

Precht

Dem Österreicher Marc Elsberg (Jg. 1967) ist mit diesem apokalyptischen Roman wohl der Durchbruch im Bestseller Markt gelungen. Es ist ihm zu gönnen, wirft aber ein bedenkliches Licht auf die deutschsprachige Lesergemeinde, denn der reißerischen Handlung um einen europaweiten Zusammenbruch des Stromnetzes fehlt es an jeglicher wissenschaftlichen Grundlage. Der Untertitel „Morgen ist es zu spät“ zeigt die Intention des Autors überdeutlich.

Worum geht es?
Einer Gruppe von Hackern gelingt es, ganz Europa in einen „blackout“ zu stürzen und in eine archaische, brutale Welt zu verwandeln, in der jeder nur noch auf sein Überleben aus ist. Einem jungen „maverick“ unter Computerspezialisten bleibt es vorbehalten, sozusagen im Alleingang, gegen alle Widerstände des Establishments, die Welt, wie wir sie kennen, noch einmal zu retten. Aber das Menetekel ist nicht zu übersehen. Mit leichter Hand wischt der Autor alle Notstromaggregate und Sicherheitsvorkehrungen in Kernkraftwerken, Krankenhäusern und dergleichen zur Seite, damit seine apokalyptische Vision zumindest auf dem geduldigen Papier Wirklichkeit werden kann.
Was lobt sich der Leseteufel wieder einmal die ungleich professionelleren amerikanischen Bestseller Autoren.