Endlich einmal eine wirklich vergnügliche Erzählung, Roman ist vielleicht ein bisschen zu viel gesagt. Die Verfasserin, 59 geboren, ist promovierte Philosophin und arbeitet fürs Fernsehen. Beides kommt dieser Geschichte aufs Beste zu statten.

Eine ambitionierte Kritikerin lädt zum feinen Essen für sechs hochkarätige Leute aus dem Milieu ein. Sie kocht auch noch selbst und erwartet entsprechendes Lob und ein Angebot, ihre gesammelten Kritiken veröffentlichen zu können. Auch die Gäste haben Ambitionen, von denen die Gastgeberin nichts ahnt. Der Abend gerät zuerst ganz langsam, kaum merklich, aus den Fugen. Dann jedoch steigert sich das Tempo auf einen wahrlich bravourösen Höhepunkt zu.

Die “Kleinbürgerhochzeit” von Brecht wirkt im Vergleich zu diesem Fest verstaubt und bieder. Die Handlung würde sich hervorragend für die Bühne eignen, vielleicht auch das ein Grund dafür, dass es solch ein Spaß ist, sie zu verfolgen