Fröhlich Anna Katharina
Wilde Orangen
DuMont, Köln 2004
Wieder einmal ist der Leseteufel auf die Literaturkritiker hereingefallen, die diesen Debütroman einer 33jährigen hoffnungsfrohen Autorin über den Schellenkönig gelobt haben. Schon Name, Illustration und Titel hätten Alarmglocken klingen lassen müssen.
In sehr traditioneller Erzählmanier wird hier ein wenig origineller Plot ausgebreitet: Junges ambitioniertes Mädchen trifft alternden verheirateten Literaturprofessor.
“... so führte er sie durch das Gedränge der Passanten auf dem Bürgersteig, überholte geschickt manche Dame oder Herrn, winkte an einer Kreuzung ein Taxi herbei und hielt ihr bald darauf die Tür zur Suite auf.” ( S. 28)
Am innigsten wird nicht die arg papieren-imaginäre Liebesbeziehung geschildert, sondern die Kleidung der Heldin. Nett am Rande ist die Tatsache, dass diese als so unkonventionell dargestellte Protagonistin im Grunde nur eins will: Spießig-bürgerlich heiraten.