Leseteufel Deutsch

Gable´Rebecca

    Das Haupt der Welt

Lübbe,Köln 2013

Precht

Nach der sich zu einer Trilogie ausgewachsenen Waringham-Saga hat sich Gable´ mit ihrem neuesten historischen Roman endlich der deutschen Geschichte zugewendet und schildert die Jahre 929 bis 941 in der Entwicklung des sächsischen Königshauses und der angrenzenden slawischen Völker.

Im Nachwort begründet die Autorin ihre Auswahl dieser kurzen Zeitspanne damit, dass sie erzählen wollte, wie Otto I. seine Herrschaft mühsam gegen alle Widerstände  verteidigt und schließlich festigt. Mit Tugomir, der slawischen Geisel an Ottos Hof, stellt sie dem jungen König einen gleichaltrigen slawischen Priester, Heiler und Fürstensohn gegenüber, der ihm durchaus ebenbürtig ist, aber erst natürlich viel erleiden muss, bis er zu seinem Volk der Heveller im Havelland zurückkehren kann, auf seine Brandenburg auf einer Insel inmitten der Elde. So kann Gable´ auch das erstarkende Christentum in Konkurrenz zum  heidnischen Götterglauben der Slawen treten lassen.

Sie erzählt spannend, ja packend, geschickt historische Fakten mit Fiktion mischend und es tut dem Roman gut, dass er sich auf einen so kurzen Zeitraum beschränkt, so dass die Zahl der Mitspieler in diesem Drama nicht überhand nimmt. Sie mischt auch eine ordentliche Portion Sex und Crime darunter, und wie in einem Krimi gibt es immer dann eine Wendung zur neuerlichen Krise, wenn der Leser gerade einmal aufatmet und sich epischen Schilderungen überlässt.

Gable´hat ihr Ideal-Erzählform gefunden und vielleicht auch ihr ideales Sujet mit dem frühen Mittelalter in “Deutschland”.