Englischsprachige Literatur

Cotterill Colin

Dr. Siri sieht Gespenster

Manhattan Goldmann, München 2009

Galbraith3

Cotterill, Jg 52, hat zwanzig Jahre in Asien Englisch unterrichtet, ehe er seinen fast 70jährigen Leichenbeschauer Dr. Siri in Laos ermitteln ließ. Dies hier ist Dr. Siris zweiter Fall, im Original mit dem Titel “Thirty three teeth”.

Der sympathische, listige alte Herr ist, ganz anders als seine gebrechliche Erscheinung vermuten lässt, ziemlich auf Draht, wenn er auch, wie alle Laoten, mit der Geisterwelt auf gutem Fuß steht und ihre Hilfe gerne in Anspruch nimmt. Ohne jeglichen erhobenen Zeigefinger des Autors erfahren wir viel über Kultur und Lebensweise der hier recht liebenswürdigen Einwohner dieses asiatischen Landes zu Zeiten der allein herrschenden kommunistischen Partei, die die Bürger zu den seltsamsten inneren und äußeren Verrenkungen zwingt, ohne zumindest unserem Dr. Siri die Lebensfreude wirklich nehmen zu können.

Die Handlung ist wirr, Frauen werden von einem Tier grausam zugerichtet aufgefunden und Dr. Siri macht sich mit seinem sympathischen Pathologie-Team auf die Suche nach dem Tier-Mörder, der am Schluss in dem von den Kommunisten im Freiheitskampf ausgebauten Tunnelsystem gestellt wird.

Ein wenig erinnert dieses Buch an die ersten Botswana-Krimis mit Ma Mamotswe von Alexander McCall Smith, wobei dieser Dr. Siri schon durchtriebener ist und damit auch sympathischer. Jetzt unbedingt Cotterills Erstling “Dr. Siri und seine Toten” lesen!