Englischsprachige Literatur

Crawford Susan

Sie muss sterben (The Pocket Wife)

Diana/Random House, München 2015

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 Susan Crawford studierte Englisch, arbeitete dann aber wohl als Mutter dreier Töchter, ehe sie mit “The Pocket Wife” ihren ersten Roman vorlegte. Sie lebt heute in Atlanta.

Mit diesem, wie man schon am Titel sieht, eher mäßig von Irene Eisenhut übersetzten Roman hat Crawford ein erstaunliches Debut vorgelegt, viel eher ein Thriller als viele andere Romane, die sich zu Unrecht als solche bezeichnen.

Dabei wirkt sie nie reißerisch, schildert aber die  Seelenzustände ihrer Hauptfigur Dana so intensiv, dass sich deren Ängste und Depressionen auf den Leser übertragen.

Dana ist die Frau von Peter, einem erfolgreichen Anwalt und Frauenheld, wie sie seit längerem vermutet. Sie leben in einem ruhigen Vorort New Yorks. Als ihre Nachbarin und beste Freundin Celia ermordet aufgefunden wird, entwickelt sich Dana zur Hauptverdächtigen, weil sie als letzte im Nachbarhaus war, sich mit Celia gestritten hat und dabei soviel getrunken hat, dass sie sich an nichts mehr erinnern kann.

Crawford wechselt zwischen der Perspektive Danas und der von Jack Moss, dem Ermittler. Er findet heraus, dass Peter ein Verhältnis nicht nur mit Celia hatte, sondern auch mit einer anderen, die Celia in einem Cafe mit Peter gesehen und fotografiert hat. Um dieses Foto, das Celia Dana bei dem Streit gezeigt hat, drehen sich Danas Gedanken. Sie versucht, das Handy zu finden und verstrickt sich in immer größere Widersprüche, bis sie einen Selbstmordversuch macht. Jack Moss seinerseits wird von einer ehrgeizigen, attraktiven jungen Staatsanwältin unter Druck gesetzt, die unbedingt will, dass Dana endlich verhaftet wird.

Natürlich stellt sich am Ende Danas Unschuld heraus, Jack Moss löst den Fall und taucht bei der inzwischen allein lebenden Dana auf.

Unbedingt lesenswert, besser aber im englischen Original. Vielleicht erschließt sich dann, wieso  der Roman im Klappentext als “fast literarischer Thriller” gepriesen wird