Englischsprachige Literatur

Fielding Joy

Nur der Tod kann dich retten

Goldmann, München 2007

Galbraith3

Joy Fielding, Jahrgang 1945, gehört mit Recht zu den amerikanischen Spitzenautorinnen, wie der Verlag stolz verkündet.

Dieser Thriller (“Heartstopper” im amerikanischen Original) hat alles, was das Herz des Krimilesers begehrt und ist eigentlich doch ein scharfsichtiger Gesellschaftsroman im besten Sinne, denn Fielding beobachtet genau und beschreibt eindringlich, was in einem amerikanischen Provinznest alles schieflaufen kann, ohne mit schockierenden Details auf Sensationsgier zu machen.

Im Gegenteil, sie macht sich mit dezentem Sarkasmus über all die Kollegen lustig, die nicht genug von perversem Sex und Crime bekommen können, und legt, hintersinnig, diese Worte ihrem Mörder/ihrer Mörderin in den Mund, die in einem “Totenbuch” ihre Taten und Motive beschreiben.

Es geht um ermordete Mädchen, einen etwas amtsmüden Sheriff, die neu zugezogene Lehrerin Sandy und ihren ungetreuen Ehemann, wobei an dieser Kategorie Figuren kein Mangel ist. Daneben geht es um das Bild, das sich junge Mädchen und erwachsene Frauen von sich selbst machen und in welche Schwierigkeiten sie das bringt.

Fielding macht es ihren Lesern nicht möglich, sich mit einer ihrer Figuren zu identifizieren oder wenigstens mit ihr zu sympathisieren. Am ehesten positiv gezeichnet ist Sandy, aber auch für sie gibt es kein happy end.