Englischsprachige Literatur

Abbott David

Die späte Ernte des Henry Cage

dtv - e-book

Galbraith3

 David Abbott hat sich eine weltbekannte Werbefirma in  London aufgebaut, wurde aber wohl mit 58 in den Ruhestand gedrängt und als Folge dieses schmerzlichen Prozesses schrieb er seinen ersten Roman, also im Grunde Autobiographie, die der Leseteufel eigentlich überhaupt nicht goutiert.

Aber Abbott schreibt in so trockenem, völlig mitleidslosem Ton über alles Absurde, was ihm widerfährt, und es gibt genug davon, dass der Leser ihm bereitwillig auf seinen meist einsamen Wegen folgt.

Seine geschiedene Frau Tessa lebt in Amerika, sein Sohn hat sich ihm völlig entfremdet, so dass er nur auf Umwegen davon erfährt, dass er einen Enkel hat. In der Silvesternacht stößt er im Gedränge mit einem jungen Mann zusammen, der ihm absichtlich die Nase fast bricht. In seinem Frühstückscafe trifft er wieder auf ihn und dessen Freundin und wird, da er das Paar anstarrt, des Cafes verwiesen. Aber der junge Mann lässt ihn nicht in Ruhe; Cage schaltet sogar die Polizei ein. Schließlich stellt er ihn nachts, als er seinen Rosenbusch absägt und wehrt sich mit einem Baseballschläger, worauf der Angreifer unglücklicher Weise stirbt.

Henry wird verhaftet, aber ein befreundeter Anwalt bekommt ihn frei, die Anklage wird fallen gelassen. Tessa stirbt an Krebs, Henry verkauft das Haus und zieht nach Norfolk aufs Land zur Familie seines Sohnes.

Die Handlung erinnert sehr stark an “This Book will save your Life”, nicht ganz so Hollywood-mäßig absurd, aber auch tröstlich.