Englischsprachige Literatur

McEwan Ian

Honig

Diogenes, Zürich 2013

Galbraith3

Ian McEwan taucht mit diesem kleinen Roman ein in seine Studentenzeit, wie wohl Männer ab einem gewissen Alter ihre eigene Jugend gerne zum Romaninhalt machen, ohne sie gleich als autobiographisch zu kennzeichnen. Auch die politischen Unruhen der 70iger werden eingearbeitet.

Hier wird eine junge schöne Agentin des M15 auf einen Schriftsteller angesetzt, der regierungskonforme Ansichten vertritt. Sie soll ihn und sein Werk fördern. Natürlich verliebt sie sich in ihn und führt ihn zum Erfolg, bis ihre Agenda anlässlich einer Preisverleihung auffliegt.

McEwan erzählt in Ich-Form aus der Sicht der Agentin Serena, schon eine kühne Konstruktion, denn so kann er den erfolgreichen Schriftsteller aus der Sicht der liebenden Frau darstellen und zugleich aus ( noch unveröffentlichten?) Werken des großen Meisters zitieren, die Serena voller Bewunderung liest.

Am Schluss gibt es ein paar leidlich spannende Verwicklungen, bei weitem nicht so brillant wie die Joel Dickers im “Harry Quebert”, aber immerhin erfahren wir, wie die Erzählperspektive zustande kommt.