Goldmann, München 1993

Das schmalzige Titelbild wird dem pfiffigen Krimi im antiken Alexandria gar nicht gerecht. Auch die Übersetzung ist geradezu lieblos schlecht. So heißt es an einer Stelle “Mond” statt “Mord”. Der Leseteufel wird sich also bald möglichst den ersten Band dieser Reihe “SPQR” im englischen Original besorgen, denn es lohnt sich unbedingt, dem jungen Römer Metellus bei seinen Ermittlungen über die Schulter zu schauen und seine respektlos- humorvolle Sicht der damaligen Gesellschaft zu erleben.
Roberts ist damit ein angenehm witziger Gegenpol zu Robert Harris´”Pompeji”.
Es geht natürlich um eine Verschwörung gegen die Herrschaft der Römer in Altägypten, die Metellus gegen den Widerstand aller Beteiligter, auch der Römer selbst, aufdeckt, widerwillig assistiert von seiner Verlobten Julia aus dem Hause Caesars. Auch sein Sklave Hermes lässt es an Unterwürfigkeit, wenn auch nicht an Schläue, fehlen. Die Verschwörer wollen den Römern mittels kühn konstruierter Kriegsmaschinen und anderer gadgets das Leben schwer machen, die zeigen, dass Roberts seine literarische Karriere mit Science Fiction begonnen hat. 
Und auch das dekadente Leben in dieser Weltstadt beschreibt Roberts mit echter Freude am Detail. Zudem hat die 10jährige Kleopatra einen kurzen, viel versprechenden Auftritt.

Insgesamt eine sehr amüsante Lektüre.