Cotta, Stuttgart 2009

Sedia ist zwar geboren und aufgewachsen in Moskau, lebt aber inzwischen in New Jersey und schreibt sci-fi, sowie fantasy- Geschichten. Zu letzterer Kategorie gehört auch dieser, ihr erster Roman, der stark erinnert an “The Rivers of London” von Aaronovich, aber ganz im düsteren Ton russischer fantasy-Autoren daherkommt.

Der Leser taucht ein in die fantastische unterirdische Welt unter den U-Bahnen Moskaus, zusammen mit Galina, die sich dorthin verirrt hat auf der Suche nach ihrer schwangeren Schwester, die sich in einen Vogel verwandelt hat und verschwunden ist. Wieso ausgerechnet Vögel diese Unterwelt bevölkern, wird bis zum Schluss nicht recht klar.

Sedia lässt unzählige Figuren der russischen Sagenwelt auftreten, dazu auch historische Figuren. Es ist ein Erzählreigen mit einzelnen, oft wenig zusammenhängenden Episoden. Eine besondere Rolle spielt die Himmelskuh und eine Rattentruppe.

Vielleicht hat Sedia hier die Sagenwelt ihrer Kindheit wieder auferstehen lassen, wie ja oft die Sehnsucht der Ausgewanderten nach den Wundern ihrer Heimat besonders stark ist.

Der Übersetzer Olaf Schenk hat sich viel Mühe gegeben und mit Fußnoten dem Leser die Hintergründe verdeutlicht.