Englischsprachige Literatur

Stevens Taylor

Mission Munroe

Goldmann/Random House, München 2012

Galbraith3

Taylor Stevens wuchs in der Sekte “Kinder Gottes” auf und war viel unterwegs, auch in Afrika, ehe ihr mit 20 die Flucht gelang.

In diesem ihrem ersten Roman verarbeitet sie wohl ihre traumatischen Erlebnisse, indem sie mit Vanessa Munroe eine androgyne Kampffigur erfindet, deren Körper und Seele gleichermaßen von Narben geprägt sind. Dafür kämpft und im Zweifel auch mordet sie umso verbissener.

Es geht darum, dass ein amerikanischer Ölmagnat sie beauftragt, seine in Afrika verschollene Adoptivtochter Emily zu finden. Gleichzeitig gibt er ihr, als Leibwache, den Ex-Seal Bradford mit, was ihr gar nicht passt, denn sie ist es gewohnt, ihre Missionen alleine zu bewältigen.

Die Suche führt sie nach Äquatorialguinea, wo sie früher mit ihren Missionarseltern gelebt hat. Als Jugendliche diente sie dem zwielichtigen Waffen- und Drogenhändler Francisco als Dolmetscher und wurde von dessen Mitarbeiter Piet Willem in die Kunst des Kämpfens eingeweiht und immer wieder brutal vergewaltigt und verletzt.

 Also schon gute sadomasochistische Voraussetzungen für eine Orgie an Blut und Gewalt, in der Munroe natürlich letztlich als Sieger hervorgeht. Die verwickelte Handlung ist ziemlich vage, ähnlich wie die Gedankengänge der Protagonistin.

Es gelingt der Autorin aber, ein beklemmend bedrohliches Bild von Natur und Gesellschaft in diesem afrikanischen Staat zu schaffen, überzeugend deshalb, weil sie detaillierte geografische Angaben macht , so dass das setting authentisch wirkt.