Jugendliteratur

Hula Saskia

Hyänen kommen nie zu spät

Obelisk, Innsbruck- Wien 2015

Grier

Saskia Hula legt mit diesem Kinderbuch eine federleicht daherkommende Geschichte über die Nöte eines Dichters, Illustrators und auch Verlegers vor, eigentlich eine vielschichtige Parabel über die fragile Künstlerexistenz. Dazu leiht sie sich als Muse eine Hyäne von W.D. Schnurre aus, nicht gerade geläufig als Rettung für einen unter Schreibhemmung leidenden Dichter. Aber für Fjodor, diesen Dichter, der in 48 Stunden 26 Kinderreime zum Alphabet abliefern muss, kommt diese Hyäne gerade recht. Sie schüttelt die Reime nur so aus dem Ärmel, verschwindet dann aber wieder. Der verzweifelte Fjodor macht sich auf die Suche und findet seine Muse bei einem Dichterkollegen, der vor den gleichen Schwierigkeiten steht.

Schließlich wird alles, alles gut, mit einem doppelten happy end. Vielleicht ein bisschen viel der naiven Harmonie! Zum Glück steuert die Illustratorin Stefanie Duckstein nicht nur sehr lebendig-witzige Zeichnungen bei, sondern auch das nötige Quäntchen Ironie mit ihrer frech und ein bisschen rotzig drein schauenden Hyäne und dem vor Selbstmitleid fast dahin schmelzenden Fjodor.

Ein geglücktes Kinderbuch fürs Herz und ein Fest für die Augen. Zudem kann der kindliche Leser am Schluss selber ein bisschen dichten und knobeln.