aufbau, Berlin 2014

Die Kategorie des “Island-Krimis” muss inzwischen für allerlei Unausgegorenes herhalten, und dieser Krimi ist leider ein anschauliches Beispiel. So schlecht übersetzt von Gisa Marehn, dass er kaum lesbar ist, und mit einer grotesk überdrehten Handlung, die kein Klischee auslässt. Vielleicht sollte von den 300 000 Isländern doch nicht jeder dritte sich zum Autor berufen fühlen, auch wenn der Leseteufel Land und Leute zumindest in der Literatur liebt.

Es geht um einen beliebten Schauspieler, der nach seiner Ermordung zum Kinderschänder mutiert und in entsprechenden Kreisen verkehrt ist. Dazu kommen holprige Perspektivenwechsel und überhaupt von allem zuviel zu schlecht. Schade!

Die Autorin Palsdottir (Jg. 1959) kommt vom Theater und hätte dort auch bleiben sollen.