Weite_Welt

Pelewin Victor

Generation P

Vol&Welt Berlin, 1999

Ernestam2

 Pelewin hat dieses Buch wahrscheinlich mit einem diabolischen Dauergrinsen im Gesicht geschrieben, gelegentlich unterstützt durch Sauf- und Drogenorgien. Jedenfalls trägt die Hauptfigur Tatarski recht autobiographische Züge und ist zu Zeiten des real existierenden russischen  Kommunismus hoffnungsfroher Junglyriker, dann im Zeitalter des wilden, wilden Ostens ebenso naiv erfolgreicher Werbetexter.
Er steigt in einer ominösen Werbefirma schnell auf, Leichen säumen sozusagen seinen Erfolg, wobei er für Beides kaum etwas kann. Die Firma schafft sich ihre eigene virtuelle Realität, alles wirkt skurril und ein wenig weltverschwörerisch.
Die erste Hälfte des Romans liest sich mit großem Vergnügen. Pelewin beherrscht die sophistisch - aphoristische Sentenz vorzüglich, ist also Aufklärer im besten Sinne.  Aber dann ermüdet der Leseteufel, manches wiederholt sich auch, die Handlung kommt nicht recht voran. Der apokalyptische Schluss wirkt ein wenig schauerromantisch.