Weite_Welt

Sigurdardottir Yrsa

Das gefrorene Licht

Fischer, Frankfurt 2007

Ernestam2

Dies ist offensichtlich Sigurdardottirs 2. Krimi mit der resoluten Rechtsanwältin Dora Gudmundsdottir, die neben ihrem Beruf sich auch als allein erziehende Mutter mit einer kleinen Tochter und einem 16jährigen Sohn herumschlagen muss, der mit seiner 15jährigen Freundin ein Kind erwartet. Zur Seite steht ihr dabei und auch bei ihren Ermittlungen getreu ihr Liebhaber Matthias, gerade zu Besuch aus Deutschland.

Ein Freund hat Dora eingeladen in seinen esoterisch angehauchten Hotelkomplex auf der Halbinsel Snaefellsnes im Westen Islands. Seine Architektin ist nämlich grauslig ermordet am Strand aufgefunden worden. Die Autorin langt ganz schön zu, wenn es um die blutrünstige Ausgestaltung eines gewaltsamen Todesfalles geht. Auch der zweite Mord ist hinreichend pittoresk.

Ansonsten aber lassen sich Dora und Matthias auch von Geistererscheinungen und anderer isländischer Folklore nicht davon abhalten, die Morde aufzuklären. Frau Sigurdardottir wirft ein wenig freizügig mit Verdächtigen um sich, die Situation in dem abgelegenen Hotel erinnert mehr als deutlich an Agatha Christie, aber sie entwirrt alles ganz ordentlich bis zum wenig überraschenden Schluss.

Trotzdem beschleichen den Leseteufel Zweifel, ob die alteingesessenen Isländer wirklich so geldgierig sind, wie die Autorin ihre Landsleute darstellt.