Weite_Welt

Soininvaara Taavi

Finnisches Inferno

aufbau, Berlin 2008

Ernestam2

Nach der Lektüre des wirklich packenden “Grenzgänger” von Matti Rönka mussten weitere Finnland-Krimis her, leider. Denn Taavi Soininvaara hat nicht nur einen unaussprechlichen Namen, sondern auch einen fast unlesbaren Krimi geschrieben. Da ich aber dem Klappentext entnehme, dass Soininvaara in Finnland ganz oben auf der Bestsellerliste steht und seine Romane auch schon verfilmt wurden, bleibt mir nur die Schlussfolgerung, dass die finnische Seele eine eigenartige sein muss.

In diesem Krimi steht nichts Geringeres als die Zukunft der finnischen Softwareindustrie auf dem Spiel. Der russische und chinesische Geheimdienst wollen sich den Code eines finnischen Datensicherungssystems verschaffen, um damit in die amerikanische National Bank einzubrechen. Natürlich sind auch noch andere Interessierte mit im Spiel.

Der noch mit seiner Ausbildung beschäftigte Polizist Arto Ratamo soll den Fall lösen, der spektakulär damit beginnt, dass aus dem 27. Stock eines Hotels in Miami ein russischer Agent gestürzt wird. So spannend, wie sich das anhört, ist die Geschichte jedoch leider nicht. Der Autor liebt langatmige Erklärungen, sicher noch zusätzlich holprig durch die Übersetzung.

Außerdem erfährt der Leser mehr über das Straßensystem von Helsinki mit all seinen vokalreichen Namen, als ihm wirklich lieb ist. Nur große Hartnäckigkeit bringt den Leseteufel zum lang ersehnten Ende der verwickelten Geschichte.