Weite_Welt

Subercaseaux Elizabeth

Eine fast perfekte Affäre

Piper, München 2011

Ernestam2

Im spanischen Original erschien dieser Roman bereits 2003, hat also einen langen Weg ins Deutsche hinter sich, gut übersetzt von Marie Hoffmann-Dartevelle.

Ob sich die lange Reise und Mühe gelohnt hat, ist dem Leseteufel nicht recht klar. Amalia Griffin, schöne Ehefrau eines schwerreichen Geschäftsmannes, hat sich in ihrer Affäre mit dem angesehenen Richter Rementeria in sechs Jahren angenehm eingerichtet. Sie verschweigt sogar ihrer besten Freundin Teresa, wer ihr Liebhaber ist, auch wenn sie ihr von ihrem geglückten Arrangement vollmundig vorschwärmt. Auch der Ehemann ahnt nichts. Besonders glaubhaft ist das alles nicht, aber gefühlsstark.

Dann verliebt sich Amalia in einen Maler, der verschmähte Liebhaber erschießt sie frühmorgens auf dem Golfplatz. Einziger Zeuge ist der Journalist Samuel Cooper, der aber schweigt, weil er sich zu dem Zeitpunkt in der Wohnung seines Liebhabers befindet, obwohl er verheiratet ist und zwei Töchter hat.

Ach, wie bedeutungsschwanger ist dies doch alles. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht des Richters, der Freundin und des Journalisten geschildert. Schließlich bringt sich der Richter, in die Enge getrieben, selbst um, auch wenig überraschend, und die Welt ist wieder in Ordnung. Das schönste an diesem Roman ist die Gestaltung des Umschlags.