Droemer, München 2008

 Arni Thorarinsson (Jg 1950) gelernter Journalist, fing wohl als erster an, die sog. “Islandkrimis” zu schreiben. Sein Protagonist Einar, wie er Journalist und von Rejkjavik in die Provinzstadt Akureyri im Norden verbannt, hadert mit seinem Schicksal, da er nicht nur hier mühselig auf der Suche nach interessanten Nachrichten ist, sondern auch trockener Alkoholiker, von Frau und zeitweise auch Tochter verlassen, als einzige Gesellschaft Snealda, einen Kanarienvogel; und in einer Art WG wohnt bei ihm die lesbische Fotojounalistin Joa. Also ein für nordische Krimis schon unverzichtbares Personaltableau.

Ein Schüler wird ermordet, am Tag vor der Premiere eines Schultheaterstückes, in dem er die Hauptrolle spielen sollte. Eine junge Frau stürzt, mit Drogen vollgepumpt, bei einer Raftingtour ins Wildwasser und kommt um.

 

Einar ermittelt, zum Teil in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei, zunehmend aber auf eigene Faust. Der Leseteufel erfährt mehr über die Abgründe der isländischen Provinzgesellschaft, als er wissen wollte, kennt er doch selbst Akureyri und die Umgebung ein wenig. Aber seine Island-Philie lässt ihn geduldig weiterlesen, bis zum wenig überraschenden Ende.