Aufbau, Berlin 1999

Bei diesem Roman mit Avvocato Scalzi im Mittelpunkt handelt sich um ein klassisches Exemplar des “Pinselkrimis”, also Leichen + Kunst. Da er aber in Florenz spielt und Filasto´ sowohl von Kunst als auch von Jura etwas versteht - er ist Anwalt und Kunstliebhaber - wirkt die Geschichte, anders als die Venedigkrimis von Donna Leon, hinreichend authentisch, auch wenn die Leichen arg zerstückelt und auch sonst recht unappetitlich zugerichtet sind.

Zuerst befasst sich mit den Morden Untersuchungsrichter Lembdi, dann lernen wir eine liebenswürdig verschlampte und verarmte adelige Spätachtundsechzigerin, nämlich die titelgebende Signora Degli Alberti, kennen. Sie muss immer wieder Bilder aus dem 14. Jahrhundert aus ihrer Familiensammlung verkaufen, um sich und einen Tunichtgut von Neffen durchzubringen. Sie gerät  in Schwierigkeiten, da ein mit ihr zusammenarbeitender Kunsthändler ermordet wird.

 In ihrer Not wendet sie sich an Avvocato Scalzi, einen Jugendfreund. Zum Glück entdeckt der kunstsinnige Advokat, dass eines der verkauften Bilder eine Fälschung ist und in einem dramatischen Finale, ähnlich wie bei Greg Iles´ “Dead Sleep” klärt sich der Fall. Eigentlich ist Filasto´aber viel mehr daran interessiert, den abblätternden Putz der Florentiner Gesellschaft zu schildern, das Milieu der schmierigen Schauspieler, Transvestiten und der kleinen Kriminellen. Ihnen gehört sein Interesse.